Inhaltsverzeichnis:

1. Wie finde ich einen guten Kammerjäger?

2. Was für Möglichkeiten hat ein Kammerjäger?

3. Was kostet ein Kammerjäger?

   3.1 Wer bezahlt den Kammerjäger?

4. Wo schlafen bei einem Befall?

   4.1 Was tun nach der Behandlung?

5. FAQ - häufig gestellte Fragen

Gerade die ersten Einträge bei Google und den gelben Seiten sind häufig bezahlte Anzeigen und davon ist eher abzuraten. Die sicherste Art ist wie immer eine persönliche Empfehlung. Wenn das nicht möglich ist gibt es ein paar Dinge worauf man achten sollte.

Professionelle Schädlingsbekämpfer sind häufig Mitglied einer Berufsvereinigung. Da gibt es zum einen den „Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband e.V. (DSV) und zum anderen den „Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung (VföS). Dort werden Fachqualifikationen und Sachkundenachweise vorrausgesetzt. Ebenso hat man eine Stelle wo man sich beschweren könnte. Der Begriff "Schädlingsbekämpfer" ist leider nicht geschützt und jeder kann sich so nennen!

Daneben macht es Sinn einen Schädlingsbekämpfer zu suchen, der möglichst im Ort oder Nahe zur Wohnung ist. Zum einen reduziert das den Preis für die Anfahrt und zum anderen erhöht sich die Chance einen guten und fairen Schädlingsbekämpfer zu bekommen.

Nun sollte eine Vor-Ort-Begehung stattfinden um eine eindeutige Diagnose zu bekommen. Wichtig ist in dem Zusammenhang auch nach einem Preis zu fragen und der Art der Schädlingsbekämpfung. Hier haben professionelle Schädlingsbekämpfer unterschiedliche Möglichkeiten je nach Art und Umfang des Befalls.

Verein DSV: Kammerjäger-Suche

Verein VföS: Kammerjäger-Suche

Bei höherem Aufkommen kann es schon mal 1-2 Wochen dauern bis man einen Termin bekommt. Dafür sinkt die Wahrscheinlickeit einen schlechten Kammerjäger zu bekommen und überhöhte Preise bezahlen zu müssen.

Professionelle Kammerjäger haben natürlich auch eher eine professionelle Ausrüstung und zudem die Möglichkeit Dinge zu erwerben, die man selbst nicht bekommen kann. Außerdem lohnt sich teure Spezialausrüstung für eine Einzelperson nicht.

Ein sehr interessante Möglichkeit sind Spürhunde. Die sind auf Bettwanzen abgerichtet und können sehr sicher Verstecke von Bettwanzen entdecken. Gerade bei einem starken Befall wo mehr Räume als das Schlafzimmer betroffen sind, ist das eine tolle Möglichkeit.

Eine weitere Möglichkeit ist ganze Räume auf über 60° zu erhitzen und so Bettwanzen zu töten. Das geht ebenfalls nur mit Spezialausrüstung. Im kleineren gibt es Behälter die erhitzt werden wo größere Gegenstände wie Taschen, Elektronik und andere Dinge reingestellt und behandelt werden können.

Am Ende hilft natürlich auch Erfahrung und Insektizide, die man nicht im Baumarkt erwerben kann. Ebenso kann ein Kammerjäger auch den Wirkstoff anpassen oder kombinieren, falls die Bettwanzen Resistenzen aufgebaut haben.

Einen pauschalen Betrag kann man hier nicht nennen, eher Anhaltspunkte. Diese weichen von Region zu Region und der Art der Behandlung ab. Ebenso ist nicht sicher, dass eine Behandlung bereits reicht. Es gibt auch Fälle wo selbst ein guter Schädlingsbekämpfer 3 oder 4 Behandlungen braucht. Das tritt gerade auf, wenn die Person beim Umgang mit den Bettwanzen Fehler macht. So sollte man z.B. nicht das Schlafzimmer verlassen und in einem anderen Zimmer übernachten, weil so mehrere Räume befallen werden. Das Ziel ist, dass der Mensch die Bettwanze anlockt und dann mit Gift in Kontakt kommt.

Generell liegen die Kosten für die Bekämpfung von Bettwanzen durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer zwischen 100 und 800 Euro pro Einsatz (Quelle: Kostencheck, Verivox). Bei einem leichten Befall und einem einzelnen Einsatz von Insektiziden kann man schon mit 100 - 200€ auskommen. Eine Wärmbehandlung hingegen ist direkt deutlich teurer, aber häufig auch effektiver. Normal ist trotzdem der erste Weg ein Einsatz von einem Insektizid. Erst wenn dies nicht ausreicht oder der Befall sehr stark ausfällt, kommen anderen Maßnahmen in Betracht.

Bitte beachten Sie, dass diese Zahlen nur Anhaltspunkte sind und die tatsächlichen Kosten je nach Einzelfall variieren können. Es ist immer ratsam, mehrere Angebote einzuholen und sich gründlich über die Methoden und Kosten der Bettwanzenbekämpfung zu informieren, bevor man eine Entscheidung trifft.

Pauschal kann man sagen, dass wenn der Vermieter Schuld ist, der Vermieter bezahlt und wenn der Mieter Schuld ist, der Mieter bezahlt. Da dies nicht immer eindeutig ist, gibt es grobe Anhaltspunkte.

Zieht man neu in eine Wohnung und dort sind Bettwanzen, ist der Vermieter für das Problem und die Kosten zuständig. Wenn man allerdings schon länger in einer Wohnung lebt und z.B. aus dem Urlaub Bettwanzen eingeschleppt hat, dann ist der Mieter für die Beseitigung zuständig. Eventuell muss man auch den Vermieter informieren. Sonst könnte es sein, dass man später den Kammerjäger auch noch für Nachbarwohnungen mit übernehmen muss.

Das sind aber nur grobe Anhaltspunkte und ist keine rechtliche Beratung. Am Ende ist es eine Einzelfallentscheidung und es gibt auch einige Gerichtsurteile.

Bei Bürgergeld: Sozialgericht Reutlingen unter dem Aktenzeichen S 4 AS 2464/19 E

Mieter muss bezahlen: Az.: 16 C 395/16 vom 08.03.2017

Vermieter muss bezahlen: Az: 33 C 1888/21 vom 21.06.2021, Az.: 35 C 5509/19 vom 30.03.2021

Man neigt automatisch dazu vor den Bettwanzen wegzurennen. Aber das ist leider der komplett falsche Weg und verschlimmert nur das Problem. Bettwanzen übertragen normal keine Krankheiten und daher sollte man im Schlafzimmer bleiben. So verschleppt man die Bettwanzen nicht in andere Räume.

Man liegt also im Bett, eventuell unter einem Moskitonetz und lockt so die Bettwanzen an. Diese nehmen auf dem Weg Gift auf und sterben. Sollte man das Schlafzimmer verlassen, funktioniert das Konzept leider nicht mehr.

Hier sollte man weiterhin Aufmerksam bleiben und auf diverse Indizien achten, ob eventuell Bettwanzen doch noch überlebt haben. Gibt es neue Kotspuren? Gibt es neue Blutspuren? Hat man wieder neue Bisse an seinem Körper? Eventuell ist dann eine zweite Behandlung vom Kammerjäger notwendig. Man sollte jedenfalls nicht warten bis das Problem wieder größer wird. Auf der anderen Seite aber auch nichts überstürzen, weil das Gift häufig eine Langzeitwirkung hat. Für gewöhnlich folgt eine zweite Behandlung frühstens nach 2 Wochen.

Das hängt vom Umfang, dem Raum und den Gegebenheiten ab. Eine Behandlung dauert für gewöhnlich ein paar Stunden. Weitere Behandlungen können im Zwei-Wochen Takt notwendig sein.

Ja und Nein. Die Insektizide sind in Deutschland zugelassen und für die Räumlichkeiten gedacht. Daher sind sie bei richtiger Anwendung und beim richtigen Verhalten nicht gefährlich. Trotzdem können Reizungen auftreten. Hier unbedingt darauf achten was der Schädlingsbekämpfer einsetzt und sich informieren. Gerade bei kleinen Kindern und Tieren sollte man besonders vorsichtig sein und die behandelten Räume meiden. Ein gutes Lüften ist ebenfalls wichtig.

Für die Bekämpfung werden normal Kontaktinsektizide mit Langzeitwirkung eingesetzt. Dabei werden zum einen Wirkstoffe der Gruppe Pyrethoide (z.B. Permethrin) und zum anderen Pyrrole (z.B. Chlorfenapyr) eingesetzt. Auf Grund von Resistenzen kann auch eine Kombination in Frage kommen.

Je nach Befall und Resistenzen können mehrere Behandlungen nötig sein. Auch ein Wechsel des Insektizids kann eine Möglichkeit sein. Sollte sich trotzdem kein Erfolg einstellen, würde ich zu einem Wechsel des Schädlingsbekämpfer raten.

Leider haben Insektizide auch negative Auswirkungen auf die Umwelt, den Menschen und Tiere. Daher sollte man sich vor dem Gebrauch informieren und sich richtig verhalten. In der EU sind aber nur Wirkstoffe zugelassen mit nachgewiesener Wirksamkeit und einem minimalen Einfluss auf die Umwelt. Je nach Perspektive ist das natürlich auch immer eine Ansichtssache.

1. Reinigung: Saugen Sie alle Oberflächen gründlich ab, insbesondere Matratzen, Teppiche und Polstermöbel. Waschen und trocknen Sie alle Kleidungsstücke und Bettwäsche bei hoher Temperatur.

2. Aufräumen: Räumen Sie Unordnung auf, da diese zusätzliche Verstecke für Bettwanzen bieten kann.

3. Präparation: Wäsche sollte nicht offen liegen gelassen werden, sondern in verschlossenen Taschen oder Koffern aufbewahrt werden.

4. Bettwanzenbarrieren: Im Rahmen der Vorbereitung können Sie auch Bettwanzenbarrieren anbringen, beispielsweise Bettwanzenschutzbezüge oder doppelseitiges Klebeband an den Füßen Ihres Bettes.

Ob Sie während der Bettwanzenbehandlung in Ihrem Haus bleiben können, hängt von der Art der Behandlung ab. Bei einigen Methoden, wie der Wärmebehandlung, ist es oft sicher, im Haus zu bleiben. Bei anderen Methoden, insbesondere solchen, die Insektizide verwenden, kann es notwendig sein, das Haus für eine bestimmte Zeit zu verlassen. In manchen Fällen, könnte es notwendig sein, das Haus für etwa sechs Stunden zu verlassen. Es ist immer am besten, diese Frage direkt mit dem Kammerjäger zu klären, der die Behandlung durchführt.

Wenn Sie nach einer Behandlung immer noch Bettwanzen sehen, ist es wichtig zu beachten, dass dies normal sein kann, da mehr Bettwanzen einige Tage nach der ersten Behandlungssitzung auftauchen können. Sollten die Bettwanzen jedoch nach einiger Zeit immer noch präsent sein, könnte eine erneute Behandlung erforderlich sein.

Bettwanzen können sich tief in den Nähten und Rissen von Matratzen verstecken. Sie sind dafür bekannt, dass sie ihre Eier gerne tief in den Matratzennähten verstecken. Darüber hinaus können sie sich auch in Spalten und Ritzen des Bettgestells, Polstern und Wänden verstecken. Es ist wichtig zu beachten, dass Bettwanzen nach der Nahrungsaufnahme ihren Wirt verlassen und zurück in ihre Verstecke kehren. Es gibt spezielle Bettwanzen-Abdeckungen, die verhindern, dass Wanzen in die Matratze eindringen oder daraus entkommen.

Bettwanzen sind nachtaktive Insekten, die normalerweise bei Dunkelheit aktiv werden. Sie werden nicht direkt durch Licht abgeschreckt, aber sie neigen dazu, sich in dunklen, verborgenen Bereichen zu verstecken und kommen meistens im Dunkeln heraus, um sich von schlafenden Menschen zu ernähren.

Das Anlassen von Licht in der Nacht wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um Bettwanzen abzuschrecken oder einen Befall zu verhindern. Es ist jedoch hilfreich, eine Taschenlampe zu verwenden, um nach Bettwanzen zu suchen, da sie sich gerne in dunklen Ritzen und Spalten verstecken.

Ja, Bettwanzenhunde können tatsächlich sehr effektiv sein. Sie können mit einer Genauigkeit von über 95% arbeiten, allerdings nicht immer. Es wurde auch festgestellt, dass sie den Geruch von Bettwanzen in allen Phasen ihres Lebenszyklus (einschließlich Bettwanzen-Eier, lebende Bettwanzen usw.) aufspüren können. Einige Studien deuten darauf hin, dass Bettwanzenhunde zunehmend als die effektivste Methode zur Erkennung eines Bettwanzenbefalls angesehen werden.